DER DOKUMENTARFILM AUF DER LAGUNE VON GRADO

Friaul-Julisch Venetien, die Vielfalt der Landschaften.
So wie die Berge mit ihren markanten und faszinierenden Spitzen sich über der Landschaft erheben, so dehnt sich das Flachland mit seinen Flüssen, Karstquellen und Feuchtgebieten harmonisch bis zum Meer aus.
Und mit ihren Farben öffnet sich und umarmt die Lagune den breiten Golf am nördlichsten Ende des Mittelmeeres, wo die Felsen von Duino noch an die Rilkeschen Gedichte erinnern.
Eine Lagune, die als Treffpunkt und Verkehrsknoten eine eigene Identität entwickelt hat und deswegen ständig neues Leben schafft. Genau hier, wo Meer und Festland aufeinandertreffen, bildet sich eine bewegliche Grenze, die Menschen und Völker sowie Vergangenheit und Zukunft miteinander verbindet, wasstetig Geschichte schreibt. Eine Geschichte, welche die Lagune zuerst als Bestandteil des Verteidigungs- und Wirtschaftssystems von Aquileia, dem wichtigen römischen Flusshafen am Natissa, und später als Verbindung zwischen den Völkern und deren geistigen Symbolen in der Zeit der Völkerwanderung sah, und zwar als jenes „Römertum der Lagune“ entstanden ist, was der Beginn der fast traumhaften Geschichte Venedigs bedeutete.
Die Idee, der Lagune von Grado einen Dokumentarfilm zu widmen, entstand durch das Beobachten der Farben des Himmels in den vier Jahreszeiten, durch das Hören der Nachtgesänge der Sumpfvögel und durch das Treffen der Protagonisten in einigen ihrer typischen Häusern, den Casoni, die ihre geschmackvollen Geschichten aus dem Lagunenleben erzählen.
Diese Häuser aus Sumpfrohr sind noch heute Zeuge der Pfahlbautradition und der Lebensweise, die von der Arbeit gekennzeichnet war, um den Lebensunterhalt zu sichern, und zwar im Zusammenleben mit einer faszinierenden, doch nicht immer angenehmer Umwelt. Unsere Reise durch die Lagune beginnt am Fluss Natissa bei Aquileia, wo der alte Hafen, der heute auf dem fruchtbaren Land zu finden ist, uns von einer glorreichen Geschichte erzählt.
Die Hauptkirche, die Chiesa Madre, der altrömischen Metropole hat ihre edlen Spuren auf dem ganzen Lagunengebiet hinterlassen, wie die Wallfahrtskirche auf Barbana, die St.-Euphemia-Basilika in Grado und die St.-Markus-Kirche, Ort des Glaubens für die Einheimischen, wo es zu vermuten ist, dass der Heilige Markus mit seiner Evangelisierungsarbeit begonnen hat. Grado, einst Seehafen von Aquileia, wurde Sitz der Patriarchen und später Fischerinsel. Heute hat es zu einem lebendigen Ferienort entwickelt.Die letzte und jetzt geschlossene Fabrik, wo Boote gebaut wurden, der Bahnhof, der die Gäste aus allen Teilen der österreichisch-ungarischen Monarchie mit den Badeanstalten verband, das Singen der Angler, das diese durch den langen Tag in Einsamkeit begleitete.
All diese Aspekte haben dazu beigetragen, ein Gesamtbild einer Welt im Wandel zu schaffen, welches in diesem Dokumentarfilm wiedergegeben wird.
Ein Dokumentarfilm, der sich fast als Liebeserklärung an ein Gebiet erweist, das reich an Geschichte, Kunst und Kultur ist.

 

Close
Go top